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Persönliche Daten sind von einem Datenleak betroffen


In sozialen Netzwerken diskutieren Nutzer jetzt, ob die Datenbank von einer Datingplattform stammt oder von einer staatlichen Familienplanungsbehörde. Als Folge der strengen Ein-Kind-Politik der letzten Jahrzehnte mangelt es China heute sowohl an Kindern als auch an Frauen - "gebärfähige" Frauen dürften daher besonders gefragt sein. Möglicherweise könne es sich bei der Fruchtbarkeitsangabe aber auch um einen Übersetzungsfehler handeln, merkt ein User an - und die Datenbank offenbare eher, ob Frauen bereits ein Kind haben oder nicht.

In jedem Fall zeigt das Leak, wie schlecht es um den Schutz von Daten bestellt ist - und wie leicht jeder Zugriff auf private Details erhalten kann. Die Frauen-Datenbank ist nicht das erste Leck, das Sicherheitsforscher Victor Gevers in China aufgespürt hat.

Weitere Leaks offenbaren zudem, in welchem Umfang chinesische Bürger überwacht werden. Im Februar warnte Gevers davor, dass Millionen Datensätze der AI-Softwarefirma SenseNets seit Monaten im Netz zugänglich sind - vor allem von der muslimischen Minderheit. GPS-Daten war sogar zu entnehmen, wo welche Personen in den letzten 24 Stunden von Gesichtserkennungskameras erfasst worden waren.

Vergangene Woche wurde publik, wie China Nutzer von Internetcafés mit Monitoring-Software überwacht - eine Datenbank enthielt 364 Millionen Chats und Social-Media-Daten aus Internetcafés. Gever wird weiter nach ungeschützten Datenbanken suchen und die Betreiber informieren, damit Sicherheitslücken geschlossen werden. "Bis du deine IT richtig hinkriegst, werden wir an deine Tür klopfen", kündigte er auf Twitter an.

Jeder ist gefordert, sich um einen besseren digitalen Schutz zu kümmern, vor allem aber Unternehmen und Politik - auch in Deutschland. Mangelnder Datenschutz ist kein chinesisches Problem, wie auch der deutsche Datendiebstahl bei Politikern und Prominenten, oder die Datensammlung "Collection 1" (mit Hunderttausenden veröffentlichten E-Mails und Passwörtern) zeigen. Mit der Datenbank "Have I been pwned" des australischen Sicherheitsforschers Troy Hunt kann jeder prüfen, ob sein Passwort von einem Leak betroffen ist. Kürzlich hat die Zahl der erfassten Datensätze die Weltbevölkerung überschritten: 7,6 Milliarden.

Autor: Sonja Peteranderl, Redakteurin, Netzwelt, SPIEGEL ONLINE


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